Von einer Krise der Geisteswissenschaften ist die Rede, gar vom Ende des Gutenberg-Zeitalters. Dass die Wissenschaften vom Geiste im Gegenteil höchst lebendig sind, zeigt ein Blick in ihr Herz: in die Geisteswissenschaften hinein, gerade auch in diejenigen, die, da sie sich mit ›Büchern‹ beschäftigen, so gerne totgesagt werden. Führende Vertreter der Geisteswissenschaften riskieren einen tiefen Blick in die eigene Disziplin. Gut lesbar und verständlich schildern sie ihre Geschichte und ihre Gegenwart, zeigen, womit sie sich beschäftigen und wo ihr Platz in Wissenschaft und Gesellschaft ist; sie analysieren die sogenannte Krise – nicht selten auch selbstkritisch – und nicht wenige machen Vorschläge, wie ihr zu begegnen wäre. Dass dabei auch die Bologna-Reform und die mit ihr verbundenen Schlagwörter zur Sprache kommen, die die Geisteswissenschaften in besonderer Weise treffen, versteht sich beinahe von selbst, denn der Kern der Geisteswissenschaften ist eben nicht die Anwendungstauglichkeit, sondern vor allem anderen sind Geisteswissenschaftler kritische Geister, die die Gesellschaft nötiger hat denn je.