Der Zeitraum des ausgehenden 18. bis zur Mitte des 19. Jh. ist bestimmt von einem Zyklus von Revolutionen und einem Anti-Zyklus von Restaurationen. In diesem Wechselbad wurde das Bürgertum immer wieder durchgeschüttelt und in seinem politischen Wollen blockiert. Vor allem die deutschen Kleinstaaten und Österreich blieben von langen Perioden restaurativer Politik beherrscht, die mit weitgehenden Beschränkungen im öffentlichen Leben einhergingen, aber im Gegenzug große Anstrengungen in Philosophie, Literatur und den Künsten beförderten. Die Sonderentwicklung einer (Weimarer) Klassik erklomm dabei einen Gipfel des europäischen Klassizismus und die Romantik nahm gerade in Deutschland eine Vielgestaltigkeit sondergleichen an. Die lange Periode der Metternich’schen Restauration nach den verheißungsvollen Jahren einer Neuordnung Europas durch Napoleon setzte dann die Vorzeichen für die kulturelle Entwicklung auf allen Gebieten: in rückwärtsgewandter Suche nach verlorenen Idealen, in heißer Ablehnung aller Tradition oder in resignierter Abwendung vom gesellschaftlichen Leben. Der Band rekapituliert die so vielgestaltige Epoche in zwei Teilen: Zunächst werden die einzelnen Bereiche – Literatur, Musik, Kunst, Geschichtsdenken, Theologie, Philosophie – vorgestellt, wobei neben den Besonderheiten auch übergreifende Strömungen sichtbar werden, sodann kommen die Zeitgenossen selbst zu Wort: Repräsentative Auszüge aus wichtigen und folgenreichen Texten sprechen für die Epoche, versehen mit klaren, verständlichen Einleitungen. Mit Register, Literaturverzeichnis und Zeittafel.